Smart Meter für aktives Ressourcenmanagement

Gebäude müssen heute viel mehr als Raum bieten – sie müssen flexibel, energieeffizient und produktiv sein. Gleichzeitig müssen sie den neuen ESG-Anforderungen entsprechen. Der Schlüssel, um energieeffiziente Potenziale aufzudecken bieten Daten. Das Sammeln von Daten reicht jedoch nicht. Ohne zu wissen, wann, wo und warum Gebäude welche und wie viel Energie verbrauchen, bleiben viele Energiesenkungsmaßnahmen wirkungslos.

Digitale Lösungen helfen uns, unsere Immobilien aktiv zu steuern und im Sinne unserer Mieter Optimierungen zu identifizieren und umzusetzen, die sowohl finanzielle, aber auch ökologische Wirkung entfalten. Die Transparenz in den Verbrauchsdaten unserer Immobilien ist für uns wichtige Grundvoraussetzung zur Potentialanalyse. Das Zusammenspiel von Smart Metern und zentralen Plattformanbietern zur Konsolidierung, Auswertung und Steuerung sind deshalb für uns von grundlegender Bedeutung.

Jürgen Zeller Management Immobiliendienstleistungen

Zunehmend werden digitale Verbrauchsdaten ein erfolgskritischer Faktor!

Transparenz in den Verbrauchsdaten von Gebäuden ist die Grundvoraussetzung für eine zukunftsgerichtete Steuerung des Ressourcenverbrauchs. Je genauer und aktueller wir als Immobilieneigentümer wissen, was in unseren Gebäuden vor sich geht, desto erfolgreicher können Einsparpotenziale gehoben und CO2-Emissionen erfolgreich reduziert werden.

Befassen wir uns mit den Themen der Energiewende und Nachhaltigkeit im Gebäudesektor, taucht immer wieder die Begrifflichkeit „Smart Meter“ auf. Dabei handelt es sich um einen wesentlichen, vermeintlich kleinen, Baustein auf der Schnittstelle der zwei Megatrends „Digitalisierung“ und „Nachhaltigkeit“.

 

Ein Smart Meter ist ein digitaler fernauslesbarer Zähler für Strom, Wärme oder Wasser, der in Deutschland aufgrund der EU-weiten und länderspezifischen gesetzlichen Rahmenbedingungen (u.a. Energy Efficiency Directive, Heizkostenverordnung, Messstellenbetriebsgesetz) bis zum Jahr 2032 ca. 95% aller konventionellen Zähler in Gebäuden ersetzen soll.

 

Während vorhandene konventionelle Zähler immer nur den sogenannten Zählerstand zum jeweiligen Ablesezeitpunkt darstellen, erfassen Smart Meter den tatsächlichen Verbrauch und die zugehörige Nutzungszeit. Über eine Kommunikationseinheit sind die Geräte in der Lage, die gesammelten Daten in Echtzeit digital bereitzustellen. Daraus ergibt sich dreierlei Nutzen.

  • Durch den zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energien treten immer häufiger Einspeisungsschwankungen auf, da Sonne und Wind nicht zu jeder Zeit verlässliche „Lieferanten“ sind.  Die Betreiber von Strom- und Wärmenetzen bekommen durch die gelieferten Smart Meter Informationen die Möglichkeit, die Erzeugung und den anliegenden Verbrauch aufeinander abzustimmen und so die Netze für den Verbraucher stabil zu halten.
  • Mit Blick auf das Gebäude selbst erlauben die auswertbaren Verbrauchsdaten, Energieeffizienzpotenziale aufzudecken und zu heben. So wird aus dem konventionellen Zähler, der historisch lediglich zur Erstellung von Verbrauchsabrechnungen genutzt wurde, plötzlich ein Scharnier zwischen erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.
  • Die Verbrauchsdaten können ohne Zeitverzug und frei von manuellen Erfassungsfehlern in der weiteren Wertschöpfungskette wie beispielsweise zur Mieterinformation, Betriebskostenabrechnung oder weiteren Informationspflichten im gesetzlichen Rahmen verarbeitet werden.

Gezieltes Asset Management hinsichtlich CO2-Emissionen und Energieverbrauch

Mit Blick auf die derzeitigen Entwicklungen in der Immobilienwirtschaft kommt bei weiterer Betrachtung ein vierter wesentlicher Nutzen von Smart Metern hinzu. Aufbauend auf dem europäischen Ziel, im Jahr 2050 der erste CO2-neutrale Kontinent zu sein, werden über viele Wirtschaftszweige hinweg eine Vielzahl an Vorgaben auf EU-Ebene erlassen, die aktiv auf die Reduzierung von CO2 und die Erhöhung von Energieeffizienz abstellen. Zugleich werden die Reportingpflichten zu diesen Themen erweitert. In der Immobilienwirtschaft wird damit ein seit Jahren bekanntes, aber doch zumeist auch vernachlässigtes Defizit offengelegt: Daten zu realen Ressourcenverbräuchen von Immobilien werden nur selten strategisch erfasst und genutzt. Auch an dieser Stelle ist der Einsatz von Smart Metern ein wesentlicher Lösungsbaustein. Smart Meter legen den Grundstein auf den Weg zu einem „klimaintelligent gesteuerten Immobilienportfolio.“

Die Herausforderung beim flächendeckenden Einsatz von fernauslesbaren Verbrauchszählern ist weniger der Einbau der Geräte, als vielmehr die zur Verfügung stehenden Daten zum Energieverbrauch zentral zu erfassen und nutzbringend zu konsolidieren. Auf der Grundlage dessen sind wir in der Lage Energieintensität und CO2-Emissionen präzise und möglichst in Echtzeit zu berechnen. Auf deren Basis Einsparpotenziale identifiziert und zeitnah gezielte Reduktionsmaßnahmen eingeleitet werden können. Gleichzeitig bilden diese Daten die Grundlage zur Erfüllung der marktüblichen bzw. regulatorisch vorgegebenen Anforderungen an ein KPI-basiertes Nachhaltigkeitsberichtswesen wie z.B. die Principal Adverse Impact Kennzahlen der Offenlegungsverordnung. Diesen Ansatz verfolgt die Deka Immobilien als Teil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.

Bezogen auf das eigene Portfolio der Deka Immobilien werden die digital erfassten Daten zukünftig vor allem zur Identifizierung von Energieeffizienzpotenzialen in den Immobilien genutzt werden. Für unsere Mieter wollen wir so weiterhin zukunftsfähige Mietflächen anbieten, die auch bei weiter steigenden Energiekosten ein attraktives Verhältnis von Nebenkosten zu Kaltmiete aufweisen. Darüber hinaus werden über dieses Vorgehen die CO2-Emissionen der Immobilien reduziert, was wiederum Mietern mit eigenen Nachhaltigkeitsanforderungen entgegenkommt und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck unserer Fonds im Sinne unserer Anleger verringert. Die Reduzierung der CO2-Emissionen soll dabei jedoch keine zufällige Begleiterscheinung sein, sondern werden in Zukunft über ein digitales System proaktiv geplant und kontinuierlich mit dem für den Gebäudebestand verfügbaren globalen CO2-Budget abgeglichen.

Die Single Source of Truth – Aufbau einer einheitlichen Datengrundlage

Für den internationalen Immobilienbestand der Deka Immobilien ist die Umsetzung der digitalen Erfassung von Verbräuchen und die zentrale Zusammenführung eine enorm vielfältige Aufgabe. Der Technisierungs- und Digitalisierungsgrad der einzelnen Immobilien variiert nach Land, Baujahr und Nutzungsart stark. So gibt es zum einen Gebäude mit bereits voll integrierter digitaler Zählerinfrastruktur, die lokal im Gebäude über eine Gebäudeleittechnik ausgewertet werden kann, und zum anderen Gebäude, die lediglich über einen zentralen konventionellen Zähler zur Abrechnung gegenüber dem örtlichen Versorger verfügen.

Smart Meter Datenfluss über die BAS Cloud

Datenfluss über die BAS Cloud

Um diesem Umstand zentral zu begegnen, hat die Deka Immobilien damit begonnen, konventionelle Zähler in den Liegenschaften mit Smart Metern zu ersetzen oder diese digital zu erfassen und über den Plattformanbieter BAS Cloud die in der Fläche heterogene Datenlage einheitlich zu konsolidieren. Die Plattform verfügt dabei über definierbare Qualitätssicherungsoptionen für die eingehenden Daten, eine ausreichend hohe Kapazität in der Datenbank für die über das große Portfolio zu erwartende Datenmenge und einheitliche Konsolidierungsfunktionen. Eine IT-Schnittstelle sorgt für den Datenaustausch zwischen allen Beteiligten: den Mietern, den Property Manager, sowie dem Energielieferanten. Die Datenbank soll so über die Zeit die zentrale „Single Source of Truth“ für alle digitalisierten Ressourcendaten des globalen Immobilienportfolios werden. In Deutschland werden allein rund 290 Gebäude angebunden. In Frankreich kommen weitere 40 hinzu. Andere Länder in- und außerhalb Europas werden gezielt durch spezifische auf die jeweiligen Bedürfnisse vor Ort eingehende Projekte fortwährend integriert.

Um dem ganzheitlichen Ansatz der Nachhaltigkeitsstrategie der Deka Immobilien gerecht zu werden, bereiten wir uns mit unseren Partnern neben den „klassischen“ Verbrauchsmedien Strom, Gas, Fernwärme und Trinkwasser auch darauf vor den anfallenden Müll in unseren Gebäuden mittels digitaler Waagen automatisiert zu erfassen. So wollen wir den entstehenden Ressourcenverbrauch besser verstehen und Maßnahmen zur effizienteren Verwertung aber auch zur zielgerichteten Müllvermeidung initiieren. Besonders dieses Thema erfordert gemeinsame Initiativen mit unseren Mietern, denen wir mit Freude entgegensehen.

Review EXPO REAL 2024:
Revolution in der Immobilienbranche vorantreiben.

Am zweiten Messetag sprachen Stefan Schaffner (BAScloud) und Jürgen Zeller (Deka Immobilien) beim Panel „Inside Innovation“ auf der TRANSFORM & BEYOND Bühne über ihre Zusammenarbeit und die dabei entscheidenden Erfolgsfaktoren.

Umsetzung der UN Sustainable Development Goals

7 Bezahlbare und saubere Energie

Die Gebäude werden über den Einsatz von Smart Metern mit den Energienetzen intelligent verknüpft und tragen zur stabilen Verteilung von Energie aus erneuerbaren Quellen bei.

11 Nachhaltige Städte und Gemeinden

Das Echtzeitwissen über die Verbräuche erlaubt innerhalb der Städte eine resiliente und effiziente auf den Bedarf angepasste Verteilung der Energieströme.

13 Maßnahmen zum Klimaschutz

Die Installation von intelligenten Messsystemen ist einer der Grundsteine zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes unseres Portfolios.